beziehungen
Das Thema Beziehungen beschäftigt mich schon lange. Sei es die Beziehung von mir zur Welt, zur Natur, zu Gegenständen, zu mir selbst, zu einer anderen Person oder innerhalb von Gruppen. Themen wir Liebe, Autorität, Macht, Vertrauen liegen alle auf der Beziehungsebene.
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Sein eigenes Arbeitsmittel sein
Es kann vorkommen, dass ich mir in den Kopf setze, etwas umzusetzen oder dass ich mich in einer Situation befinde, in der ich selbständig bestimmten Aufgaben nachgehen muss. Wie gehe ich damit um? Setze ich mir feste Deadlines? Suche ich meinen Terminkalender – wie man das wohl vor der Erfindung der Zeit und portablen Uhren gemacht hat? – nach Zeiten ab, in denen ich plane für das Projekt zu arbeiten?
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Einen Freund haben
Ein Wort, unzählige Bedeutungen: „Freund“ oder „Freundin“. Mit der Zuneigung ist es fast wie mit dem Geld. Über sie spricht man nicht. Wenn man über etwas nicht sprechen will, dann gebraucht man nur ein Wort. »Ist doch alles das Gleiche!« und fährt mit dem nächsten Thema fort. Wenn man darüber sprechen will, so gebraucht man ein Buch an Wörtern.
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Wut
Wut. Mein Kiefer drückt angespannt die Zähne aufeinander. Das Gesicht zu einem Punkt zwischen den Augen hin konzentriert bündelt sich die Kraft in meinen Fingern. Ich will schreiben! Schreiben, um auszuleben, was mich wütend macht. Nicht wertschätzend behandelt geworden zu sein, als wären meine Anliegen nicht wichtig, als wäre meine Perspektive egal, als wäre ich der alleinige Übeltäter, weil das in deiner Interpretation gerade so viel Sinn ergibt, dass es dich ertränkt.
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Raum. Aufopferung
Ich sitze still und lausche. In diese Stille kommst du mit deinem Lachen. Strahlend fragst du mich, ob ich mit dir raus gehen will. Klar, wieso nicht.
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Ich und Welt
Ich will mich der Welt zumuten. Ihr Urteil über mich ergehen lassen. Wenn ich in Gedanken über mich richte und nur das in die Welt gebe, was Ergebnis dieses Richtprozesses war, dann nehme ich der Welt die Chance, mir ihr Urteil entgegenzusetzen. Oder anders gesagt: Wenn ich sehr bedacht bin, keinen falschen Schritt zu tun, dann interessiert mich nur mein Urteil.
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Über den Egoismus, in Beziehungen auf sich selbst zu achten, der kein Egoismus ist
Ich sage: Die Beziehung zu dir ist es mir nicht wert, mich selbst zu verlieren und ein Leben zu leben, das ich eigentlich nicht gelebt haben will, dass ich nicht aus meinem tiefsten Gefühl heraus bejahen kann.
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Über Führung in Begegnung
Meine Hand liegt sanft auf deiner. Du hebst meine Hand durch das Anheben deiner Hand langsam. Ich folge dir, als du sie zärtlich senkst. In einem unmittelbaren Augenblick wechseln die Hände ihre Position. Plötzlich liegt deine Hand warm in meiner. Ich führe deine Hand durch das Strecken meines Armes nach vorne. Hebe, senke sie, ziehe sie zurück. Du folgst aufmerksam, ohne dass in einem Moment die Verbindung abreißt. So tanzen wir dahin, bis unsere Körper müde werden und sich die Nacht des Vergessens und der Erholung zwischen sie schiebt.
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Liebe als Rettung oder als Schenkung
Verloren. Mein Glück gekettet an die Vorstellung, dass es dich gibt. Oder zumindest, nicht allein sein müssen. Ich suche dich, aber oh Schreck, als ich glaube, dich gefunden zu haben, bricht der Albtraum herein.
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Zusammen improvisieren
Vergessen was war und nicht vergessen was war. Vertrauen aber nicht blind. Verzeihen der eigenen Verletzlichkeit, die sich zeigen darf. Sich greifbar machen, einander aufgreifen. Sich immer schneller die Bälle zu werfen, bis verschwimmt, wer wirft und wer fängt.
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Beziehungen müssen nichts
Beziehungen müssen nichts. Sie sind immer schon. Beziehungen sind das, was entsteht, wenn zwei Menschen mit einem Gummiband verbunden sind und versuchen zu laufen.