
Eine Reise
Das ist jetzt wichtig! Kannst du „Nein“ sagen? Sie schaute mich mit zusammen gekniffenen Augenbrauen an. Was meinst du, kannst du „Nein“ sagen? Also, kannst du mir gegenüber „Nein“ sagen?
weiterlesenDer Unterschied meines Geistes zu deinem Geist ist kein qualitativer, sondern ein örtlicher. Mein Geist ist nur mein unter der Bestimmung meines Ichs. Dein Geist ist nur dein unter der Bestimmung deines Ichs. Im Grunde sind wir Eins. Wir können jedoch nicht zusammenfallen, weil ich niemals unter deine Bestimmung gelangen kann. Wir sind einander ein Rätsel.
weiterlesenKann ich leben, wenn ich darauf vertrauen muss, dass alles gut wird? Kann ich leben, wenn ich alles auf eine Karte setze und mit allem eben auch den Sinn meines Lebens? Ist es mein Schicksal darauf zu hoffen oder auch meinen winzigen Beitrag dazu beizutragen, dass die Verhältnisse einmal so seien, dass ich sie gut nenne, dass ich so leben kann, wie ich leben will?
weiterlesenEin kleiner Bahnhofsunterstand. Zwei Kapuzen. Der Kopf gesenkt. Er redet auf sie ein, hat Angst sie zu verlieren.
weiterlesenIch bin überrumpelt von deiner Offenheit und Kontaktsuche. Überforderung bahnt sich an. Bin ich falsch? Du wirst dir aus deiner Position das gleiche denken: Ich öffne mich dir und es kommt nichts als Rückzug zurück. Bin ich falsch?
weiterlesenIch lasse Menschen zu nahe an mich heran. Die Tür meines Zimmers steht offen, ich vergesse sie zuzumachen.
weiterlesenIch sitze hier, bin immer noch da. Die Nacht ist längst angebrochen, doch ich will noch nicht gehen. Wenn ich heute nicht der bin, der ich morgen bin, dann…
weiterlesenDer Schuldige hat es verdient, sich für andere hinzugeben. Der Geopferte hat es verdient, von anderen zu bekommen. Der erwachsene Mensch weiß, dass er beides ist.
weiterlesenGenug! Du übernimmst die Verantwortung für mein Glück, aber das kannst du nicht. Es ist nicht deine Aufgabe. Deine Aufgabe besteht darin, logisch zu denken, wo es gebraucht wird.
weiterlesenIch erwarte, dass sich unsere Begegnung so gut anfühlen wird, wie beim letzten Mal und bin verunsichert, wenn sie das nicht tut.
weiterlesenEin Wort, unzählige Bedeutungen: „Freund“ oder „Freundin“. Mit der Zuneigung ist es fast wie mit dem Geld. Über sie spricht man nicht. Wenn man über etwas nicht sprechen will, dann gebraucht man nur ein Wort. »Ist doch alles das Gleiche!« und fährt mit dem nächsten Thema fort. Wenn man darüber sprechen will, so gebraucht man ein Buch an Wörtern.
weiterlesenWut. Mein Kiefer drückt angespannt die Zähne aufeinander. Das Gesicht zu einem Punkt zwischen den Augen hin konzentriert bündelt sich die Kraft in meinen Fingern. Ich will schreiben! Schreiben, um auszuleben, was mich wütend macht. Nicht wertschätzend behandelt geworden zu sein, als wären meine Anliegen nicht wichtig, als wäre meine Perspektive egal, als wäre ich der alleinige Übeltäter, weil das in deiner Interpretation gerade so viel Sinn ergibt, dass es dich ertränkt.
weiterlesenIch sitze still und lausche. In diese Stille kommst du mit deinem Lachen. Strahlend fragst du mich, ob ich mit dir raus gehen will. Klar, wieso nicht.
weiterlesenIch will mich der Welt zumuten. Ihr Urteil über mich ergehen lassen. Wenn ich in Gedanken über mich richte und nur das in die Welt gebe, was Ergebnis dieses Richtprozesses war, dann nehme ich der Welt die Chance, mir ihr Urteil entgegenzusetzen. Oder anders gesagt: Wenn ich sehr bedacht bin, keinen falschen Schritt zu tun, dann interessiert mich nur mein Urteil.
weiterlesenIch sage: Die Beziehung zu dir ist es mir nicht wert, mich selbst zu verlieren und ein Leben zu leben, das ich eigentlich nicht gelebt haben will, dass ich nicht aus meinem tiefsten Gefühl heraus bejahen kann.
weiterlesenMeine Hand liegt sanft auf deiner. Du hebst meine Hand durch das Anheben deiner Hand langsam. Ich folge dir, als du sie zärtlich senkst. In einem unmittelbaren Augenblick wechseln die Hände ihre Position. Plötzlich liegt deine Hand warm in meiner. Ich führe deine Hand durch das Strecken meines Armes nach vorne. Hebe, senke sie, ziehe sie zurück. Du folgst aufmerksam, ohne dass in einem Moment die Verbindung abreißt. So tanzen wir dahin, bis unsere Körper müde werden und sich die Nacht des Vergessens und der Erholung zwischen sie schiebt.
weiterlesenVerloren. Mein Glück gekettet an die Vorstellung, dass es dich gibt. Oder zumindest, nicht allein sein müssen. Ich suche dich, aber oh Schreck, als ich glaube, dich gefunden zu haben, bricht der Albtraum herein.
weiterlesen