Meine Prinzipien (2025)

Demokratie als Lebensprinzip. Das meint für mich, jeden Menschen einschließlich mir selbst als Menschen mit eigenen Erfahrungen, Ansichten, Wünschen, Fähigkeiten und eigener Verantwortung zu begreifen. Daraus ergibt sich für mich die Notwendigkeit, mit Konflikten zu rechnen und einander die Chance zu geben, eigene Perspektiven und Fähigkeiten einzubringen. Zudem ist Demokratie für mich eng mit Lernen verknüpft. Einander kennenlernen, lernen gerecht und gleichwürdig miteinander umzugehen. Außerdem bedeutet Demokratie für mich, einander proaktiv einzubeziehen und zusammen Entscheidungen zu treffen, wo es nicht anders vereinbart wurde.

Lernen als Lebensprinzip. Ich glaube, dass wir ohne einen Begriff von Lernen Schwierigkeiten haben werden, die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und Konflikte zu lösen. Mit einer kultivierten Fähigkeit des Lernens können persönliche Beziehungen, Arbeitsbeziehungen, politische Beziehungen und Beziehungen in der Schule beweglich gehalten werden. Und ja, ich liebe es, zu lernen.

Kunst als Lebensprinzip. Kunst meint für mich nicht nur das (Aus)üben von Fertigkeiten, sondern den Austausch von Wahrnehmungen und eine Besinnung. Sei es durch Musik, Literatur, Fotografie, Malerei, Film oder Theater. Kunst meint für mich, im doppelten Sinne beweglich zu bleiben: Mit den eigenen Fertigkeiten und mit der eigenen Wahrnehmung. Kunst als Praxis ist für mich der Mut, neue Erfahrungen zu machen und diese Miteinander zu teilen.

Philosophie als Lebensprinzip. Philosophie meint für mich vor allem eins: Neugierig bleiben. Fragend durch das Leben zu gehen und dabei zu bemerken, dass Fragen über Generationen hinweg immer wieder auftauchen. Es gilt jedoch immer wieder Formulierungen zu finden, mit denen ich und andere etwas anfangen können. Ohne Formulierung keine Orientierung. Philosophie meint für mich Wahrnehmungsschulung. Deshalb kann sie niemals abgeschlossen sein. Auf Fragen aufmerksam zu werden, bedeutet auch, für ihre Antworten sensibler zu werden. Praktiken und Methoden von Menschen sind Antworten auf solche Fragen. Philosophieren eröffnet mir immer wieder die Möglichkeit, den Wert oder Unwert der Praktiken und Methoden von Menschen (einschließlich mir selbst) zu erkennen.

Spielen als Lebensprinzip. Spielen ist Menschsein par excellence. Schiller: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Beim Spielen lernen wir uns kennen, bauen Vertrauen auf und haben (hoffentlich) Spaß. Spielen ist für mich die Erinnerung, dass das Leben zwar alleine schön sein kann, aber dass es zusammen schöner ist.

Jannik Howind, Wiiten, 20.08.2025

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