• philosophisches_tagebuch

    09.02.2024

    Das Ich ist das, was man besitzen kann, weil man denkt, dass man unabhängig von anderen existiert. Dieser Gedanke stimmt und er stimmt nicht. Er stimmt insofern mein existierender Körper mein und niemanden anderes Besitz ist und er stimmt nicht insofern mein Körper ohne die Körper um ihn herum, die Luft, das Wasser, das Gemüse, die Tiere, die Mitmenschen nicht existieren würde.

  • eine_reise,  philosophie

    Muss ich mich für die Rettung der Welt kaputt machen?

    Kann ich leben, wenn ich darauf vertrauen muss, dass alles gut wird? Kann ich leben, wenn ich alles auf eine Karte setze und mit allem eben auch den Sinn meines Lebens? Ist es mein Schicksal darauf zu hoffen oder auch meinen winzigen Beitrag dazu beizutragen, dass die Verhältnisse einmal so seien, dass ich sie gut nenne, dass ich so leben kann, wie ich leben will?

  • philosophisches_tagebuch

    06.02.2024

    Es ist uns Menschen nicht geschenkt ein endgültiges Urteil über uns zu sprechen. Ich kann niemals sagen, ich werde nie mehr inspiriert sein, etwas zu schreiben, singen oder zu malen oder zu lieben. Noch kann ich sagen, du wirst nie etwas gutes tun. Wer dies (in Verzweiflung) denkt, der wünscht es sich eigentlich. Damit verflucht er sich, ohne es zu bemerken, stellt er den Wunsch doch nicht als persönlichen Wunsch, sondern als objektive Gegebenheit hin. „Ich wünsche mir, niemals mehr inspiriert zu sein.“ Ausgesprochen klingt es absurd. Wer seinen eigenen Glauben als Glauben erkennt, der vermag ihn zu verändern. „Ich wünsche mir wieder einmal inspiriert zu sein.“ Durch diesen persönlichen…

  • filmkritik

    Poor Things

    Explizit. Gehirn. Wille. Sex und God. Godwin, Wissenschaftler, Sohn eines schrägen Anatomisten und Besitzer eines Frankenstein-Gesichts, pflanzt das noch intakte Gehirn des ungeborenen Babys in die gerade verstorbene Mutter.

  • philosophisches_tagebuch

    11.01.2024

    Ich will mir des Fortschritts sicher sein und mich seiner am liebsten minütlich versichern, doch wie das beflügelte Schreiten nur durch den Moment des am Boden Haftens, der dem erneuten Abstoß in die Luft vorausgeht, ermöglicht wird, so wird der Fortschritt einer Sache nur durch die Pausen und die Abgrenzung von jener Sache ermöglicht. Die Abgrenzung, aus der heraus wieder ein Fort-Schritt getan werden kann. Ist sie, die Abgrenzung, nicht möglich, so ist man noch im Schritt, macht zu große Bewegungen und gerät aus dem Tritt.

  • philosophisches_tagebuch

    30.12.2023

    Gefühle sind stärker als Gedanken. Gegen sie anzukämpfen ist wie auf eine Mauer einzuschlagen. Ein noch größerer Irrtum liegt darin, ein Gefühl für ewig zu halten. Wir kämpfen in der Regel gegen diese Gefühle, die wir nicht wollen und die wir für ewig halten.

  • philosophisches_tagebuch

    28.12.2023

    Es sind Momente des gegenseitigen Vernehmens, die mich bewegen, die in mir den Glauben anrühren, mich in etwas einfügen zu können, die in mir das Gefühl auslösen, ja, das will ich machen, die in mir den Gedanken wärmen, dem will ich weiter nachgehen, die mir sagen, hier bin ich richtig.